Wiener Tennisverband
Wochenbilanz

Sinja Kraus im Finale des ITF-25er-Turniers im La Ville

Ohne Satzverlust erreicht Sinja Kraus das Endspiel des "Ladies Open Vienna presented by Alpstar Beteiligungs GmbH" auf der Anlage des UTC La Ville. Erst dort kann die gebürtige Wienerin gestoppt werden und verpasst nur knapp den Titel.
Verfasst von: Wolfgang Wonesch, 05.09.2021
© GEPA Pictures; freepik.com

SINJA KRAUS
► Finale (Einzel) | Semifinale (Doppel)
Ladies Open Vienna | Wien (AUT)
► ITF Women's World Tennis Tour
► Sand

Der Organisator des Ladies Open Vienna presented by Alpstar Beteiligungs GmbH, Raimund Stafanits, hatte es schon im Vorfeld dieses mit 25.000 Dollar dotierten ITF-Damenturniers geahnt: "Sinja Kraus war für mich von Anfang an die Turnierfavoritin!" Und fast sollte er damit auch recht behalten: Die 19-jährige gebürtige Wienerin, die in Deutschland lebt und trainiert sowie für den UTC Fischer Ried Liga spielt, zieht mit einem 7:5, 6:0-Erfolg über die Nummer 1 des Turniers Chloe Paquet (FRA) in's Finale ein und muss sich erst im Endspiel der um neun Jahre älteren Rumänin Cristina Dinu mit 3:6, 4:6 geschlagen geben. Im Finale sollte u. a. Dinus Routine sowie deren bessere Bilanz bei gewonnenen Punkten nach dem ersten sowie dem zweiten Aufschlag und bei gewonnenen Breakpunkten den Ausschlag geben.

Größter Karriereerfolg
Vor dem Ladies Open Vienna hatte Kraus bereits zwei Siege auf der ITF World Tennis Tour auf dem Konto, beides waren 15.000er-Turniere. Der Finaleinzug in Wien, ein Turnier der 25.000er-Kategorie, ist somit ihr bislang größter Erfolg. Sinja Kraus war als Staatsmeisterin via Wildcard ins Hauptfeld gelangt und hat diese mehr als gerechtfertigt: Ohne Satzverlust hatte sie das letzte Match im Turnier erreicht. Und auch im Doppelbewerb spielt sie beinahe um den Turniersieg mit: Mit ihrer Partnerin Miriam Bianca Bulgaru ist Kraus an Nummer 4 gesetzt. Die beiden erreichen das Semifinale und unterliegen erst dort den späteren Siegerinnen Carolina Alves / Martyna Kubka - 6:2, 6:7, 9:11.

"Eines Tages die Nummer 1"
Wer ist Sinja Kraus eigentlich? Als sie vor zwei Jahren nach ihren Zielen gefragt wurde, kam als Antwort: "Natürlich möchte ich eines Tages die Nummer eins werden. Das ist der Traum für jeden Tennisspieler. Irgendwann ganz oben stehen und sagen zu können: 'Ich bin die Beste.'" Wenn nicht gerade ein Turnier ansteht, heißt es deshalb fünf bis sieben Mal pro Woche Konditionstraining. Athletik-Trainer Sebastian Schweikert bringt Sinja ins Schwitzen. Es ist viel Quälerei nötig, um in Topform zu kommen. "Es gibt schon Tage, an denen es enorm schwerfällt, aber es muss sein", weiß Kraus. Tennis-Training steht natürlich jeden Tag ebenfalls auf dem Plan. Im Jahr 2019 hat Sinja mit gerade einmal 17 Jahren Abitur gemacht. Seitdem setzt sie alles auf eine Karte. Das Ziel: Tennisprofi werden. "Das ist meine große Leidenschaft. Ich bin quasi auf dem Tennisplatz groß geworden", erzählt sie.

"Ich kann ihre Gedanken lesen"
Ihren sportlichen Stützpunkt hat Sinja Kraus in Mainz, ihre Wurzeln liegen aber in Wien. Mutter Claudia Tranker konnte 1982 den Titel der Österreichischen Meisterin (u18) erringen. Sinjas Onkel war kurz Verbandstrainer in Wien und hatte in den 80er-Jahren die 10- bis 14-Jährigen betreut. Claudia Tranker: „So gut wie meine Töchter waren wir aber beide nicht.“ Mit ihren zwei Schwestern hat Sinja Kraus jahrelang in den USA gelebt und dort schon mit drei Jahren Tennis gespielt. Mittlerweile wohnt die Österreicherin in Nieder-Olm und spielt für den TSC Mainz. "Ich bin davon überzeugt, wenn sie gesund bleibt, wenn sie gut arbeitet, dann wird sie in der Lage sein, ganz weit zu kommen", sagt ihr Trainer Babak Momeni. "Wenn ich nicht daran glauben würde, könnte ich nicht so intensiv mit ihr trainieren." Babak Momeni trainiert Sinja schon seit elf Jahren, damals war sie sieben Jahre alt. Daraus entwickelte sich eine ganz spezielle Beziehung: "Ich kann ihre Gedanken lesen. Ich sehe an ihrer Mimik im Match, was als nächstes passieren wird."
(Quelle: swr.de; red.)

Talentproben im Hauptbewerb
Sinja Kraus' Finaleinzug auf der Anlage des UTC La Ville ist verständlicherweise DIE sportliche Headline in dieser Turnierwoche, wie aber ist die weitere Bilanz der WTV-Spielerinnen bei diesem Big Event in der Bundeshauptstadt? Neun Jahre Altersunterschied (24 vs. 15) sowie rund 1400 Ränge im ITF-Ranking (426 vs. 1824) liegen zwischen Maria Fernanda Herazo Gonzalez (COL) und Tamara Kostic - trotzdem kann die junge Wienerin phasenweise mit der wesentlich routinierteren Gegnerinnen sehr gut mithalten. Für den Sieg in der ersten Runde reicht es trotzdem nicht - 3:6, 6:4, 1:6. Auch Mavie Österreicher, die mit einer Wildcard in das mit 25.000 Dollar dotierte Damen-Turnier gestartet ist, muss sich bereits zum Auftakt verabschieden - 2:6, 1:6 gegen die an Nummer 8 gesetzte Brasilianerin Carolina Alves.

LENNY HAMPEL | NEIL OBERLEITNER
► Achtelfinale (Einzel) | Sieg (Doppel)
Bad Waltersdorfen Open II | Bad Waltersdorf (AUT)
► ITF Men's World Tennis Tour
► Sand

Das erste Match ist für Lenny Hampel kein allzu großes Problem (6:3, 6:2 gegen Matic Dimic), die zweite Partie ist ein Kampf, bei dem er über die volle Distanz gehen muss - und verliert. Gegen den um ein Jahr älteren Deutschen Timo Stodder holt der 24-jährige Wiener zwar Satz 1, danach aber keinen mehr - 6:4, 4:6, 2:6. Für den zweiten Wiener im Bewerb, Neil Oberleitner, der mit einer Wildcard ausgestattet in den Hauptbewerb gestartet ist, kommt bereits nach dem ersten Match das Aus - 4:6, 6:7 gegen Lorenzo Rotolli. Der 19-jährige Italiener kann damit im Head-to-Head mit Oberleitner auf 2:0 stellen. Im Doppelbewerb läuft es sowohl für Hampel als auch für Oberleitner wesentlich besser: Bei erreichen mit ihren Partnern (Hampel/Neumayer bzw. Oberleitner/David Pichler) das Endspiel, das bis zuletzt hin- und herwogt. Als Sieger gehen letztendlich Neil Oberleitner / David Pichler vom Platz - 1:6, 6:0, 10:5.

JANIS GRASKI, DOMINIK VONBANK
► Achtelfinale (Einzel)
Ostrava Cup | Ostrava (CZE)
► ITF World Tennis Tour Juniors
► Sand

Im (Hauptbewerbs-)Raster dieses ITF-Turniers finden sich nur Tschechen, ein Pole, ein Slowake und sechs Österreicher. Mit Janis Graski und Dominik Vonbank ist auch die Bundeshauptstadt vertreten - die beiden erreichenjeweils ohne Satzverlust das Achtelfinale. Dort kommt für den an Nummer 3 gesetzten Graski gegen Jiri Cizek das Aus (3:6, 6:7), Vonbank muss sich der Nummer 2 des Turniers glatt mit 1:6, 3:6 geschlagen geben.

MANUEL LAZIC
► 1. Runde (Einzel)
Ferona Slovan Cup | Bratislava (SVK)
► ITF World Tennis Tour Juniors
► Sand

Rasch vorbei ist für Manuel Lazic dieses Turnier der ITF World Tennis Tour Juniors: Bereits zum Auftakt muss er sich gegen den an Nummer 5 gesetzten Slowaken Pavel Kelo aus dem Bewerb verabschieden - 2:6, 6:7.

NOAH ALISHAEV, LANA SREJCIK
► 2. Runde (Einzel)
► 11.Intesa Sanpaolo Bank Junior Slovenia Open-International Junior Tennis Championships | Koper (SLO)
► Tennis Europe (u14)
► Sand

Die erste Runde dieses Tennis Europe-Turniers ist für Kaderspieler Noah Alishaev eine Hürde, die er mit viel Ausdauer letztendlich doch noch überwinden kann - 4:6, 6:2, 6:1 gegen Jakov Logar (SLO). Eine Runde später kommt gegen den an Nummer 8 gesetzten Marko Retelj dann doch das Aus - 2:6, 2:6. Auch Lana Srejcic (SC Hakoah) erreicht nach einem Freilos in Runde 1 die nächste Runde - 2:6, 2:6 gegen Sara Mihelcic. Im Doppelbewerb scheidet Lana Srejcic mit ihrer Partnerin Dina Milanovic zum Auftakt aus - 2:6, 3:6 gegen Julija Bogatin / Nika Mlakar.

 

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