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Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften: Nur Oberleitner tanzt aus der Reihe

Der Wiener profitiert am Freitag in Oberpullendorf vom Nichtantritt von Titelverteidiger Sebastian Ofner.
Verfasst von: Manuel Wachta, 01.07.2022
© GEPA pictures/ Johannes Friedl
Neil Oberleitner

Bei den Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften stehen an diesem Wochenende alle Entscheidungen bevor. Und die nationalen Titelkämpfe gehen dabei tatsächlich mit den Besten Österreichs in die finale Phase, mit ausschließlich Gesetzten. Am freitägigen Viertelfinaltag haben sich im Einzel bei den Damen und Herren nämlich durchgehend die Turnierfavoriten behauptet, jeweils die nominell stärksten noch im Bewerb verbliebenen Gesetzten. Jedoch mit einer Ausnahme: Der Vorjahressieger ist seit Freitagmorgen raus aus dem Titelrennen. Eine größere Überraschung auf dem Tennisplatz bedurfte es hierzu allerdings nicht: Sebastian Ofner konnte nur einen Tag nach seinem 6:3,-6:3-Auftaktsieg über den oberösterreichischen Qualifikanten Gregor Ramskogler zu seinem zweiten Spiel erkrankungsbedingt kurzfristig nicht mehr antreten. Von der Aufgabe des drittgesetzten Titelverteidigers aus der Steiermark profitierte Neil Oberleitner (WTV/8), der damit schon im Halbfinale steht.

Oberleitner, Sohn von Ex-Davis-Cup-Teamspieler Michael „Elch“ Oberleitner, bekommt es im Kampf um einen Platz im Endspiel jetzt mit Lukas Neumayer zu tun. Der viertgereihte Salzburger gab sich seinerseits beim 6:1, 6:0 gegen den Kärntner Patrick Ofner keinerlei Blöße. „Ich habe heute richtig gut gespielt“, freute sich der erst 19-Jährige – für den die bevorstehende Aufgabe wohl keinerlei Überraschungen mit sich bringen wird: „Ich kenne Neil bereits richtig gut und lang. Wir haben schon ein-, zweimal gegeneinander gespielt, glaube ich – und wir spielen ja auch den Doppelbewerb hier gemeinsam.“ Dort haben sie durch ein 6:3, 6:3 über Christopher Hutterer und den Salzburger Gabriel Schmidt (jeweils OÖTV) das Titelspiel am Samstagnachmittag erreicht. Wo, beim Finale der Topgesetzten, der burgenländische Hausherr David Pichler und Patrick Ofner (7:6, 6:2 über Ramskogler und Gregor Hausberger) warten – zwei Einzel-Viertelfinalverlierer, denn auch Ersterer ist am Freitag ausgeschieden. Gegen Vorjahresfinalist Max Neuchrist (WTV/5) setzte es für Pichler eine 3:6,-4:6-Niederlage.

Routinier Klaffner hat „Hitze wie heute Mittag noch selten erlebt“

Den härtesten Kampf bei den Herren hatte Filip Misolic zu überstehen. Der zweitgereihte Steirer rang Wildcard-Inhaber Benedikt Emesz (STV) mit 6:3, 7:5 nieder und war dabei im zweiten Satz gar 2:5 zurückgelegen. Dies führte der 20-Jährige einerseits ein wenig auf ein gewisses „Chaos im Kopf“ zurück, „aber auf jeden Fall auch auf die Hitze und ebenso auf meinen Gegner.“ Misolic fand jedoch einen Weg aus dieser heiklen Situation und darf sich nun auf ein Halbfinalduell mit Neuchrist freuen. Weit weniger Mühe hatten hingegen die drei stärksten Damen im Feld: Julia Grabher (VTV/1) zog mit einem 6:0, 6:0 über Ines Faltinger (NÖTV) in die Vorschlussrunde ein, Melanie Klaffner (OÖTV/2) mit einem 6:2, 6:3 über die regierende Österreichische U18-Freiluftmeisterin Anna-Lena Ebster (TTV/8) und Veronika Bokor (NÖTV/4) durch ein 6:2, 6:2 beim Weigelsdorfer Klubkolleginnen-Duell mit Selina Pichler. Einzig Elena Karner (KTV) hatte richtig hart zu fighten: Die Fünftgesetzte gewann auch ihr zweites Match nach Satzrückstand und eliminierte die Staatsmeisterin von 2017, die Salzburgerin Arabella Koller (OÖTV), nach gar 6:7,-0:3-Rückstand und rund 3:15-stündigem Kampf mit 6:7, 6:3, 6:3.

Grabher trifft an ihrem 26. Geburtstag am Samstag nunmehr als haushohe Favoritin auf Karner. Österreichs aktuelle Nummer eins wartet im Mittelburgenland gar noch auf ihren ersten Spielverlust – in ihrer Auftaktpartie gegen Irina Dshandshgava hatte sie lediglich acht Punkte verloren. „Heute waren es auf jeden Fall mehr, es waren ein paar knappe Games dabei. Ich denke, Ines hat gut gespielt, aber in den wichtigen Momenten habe ich mein Spiel gespielt, und das war genau richtig“, befand Grabher. „Ich war so wie gestern wieder ziemlich fokussiert, wollte jedes Game gewinnen, habe keinen Blödsinn gemacht. Bei 6:0, 6:0 kannst du nur zufrieden sein“, freute sich die Staatsmeisterin von 2014 und 2020. Die ihre nächste Gegnerin bestens kennt („Wir trainieren öfters miteinander“) und mit einem „sicher schwereren Match als in den ersten zwei Partien“ rechnet. Das zweite Semifinale bestreiten Bokor und Klaffner – die die 3:15-Stunden-Begegnung vom Vortag gut wegsteckte, obwohl die heißen Spielbedingungen für sie „schon sehr herausfordernd waren. Ich bin auf dem Platz gestanden beim Return – und habe den Schläger fast nicht in der Hand halten können, weil ich so geschwitzt habe. Es war brütend heiß. Ich habe in wirklich vielen Ländern schon gespielt, aber eine solche Hitze wie heute Mittag habe ich noch selten erlebt. Ich bin froh, dass ich es diesmal in zwei Sätzen heimgebracht habe.“ Froh sollte Klaffner auch sein, dass am Samstag etwas kühlere Temperaturen angesagt sind. Ihre nächste Kontrahentin hat übrigens eine Doppelbelastung vor sich: Bokor steht mit Alina Michalitsch (NÖTV) auch im Doppelfinale gegen Pichler und Dshandshgava, das wie das Herren-Doppelfinale noch am Samstagnachmittag ausgetragen wird. Im Mixed-Doppel werden das zweite Halbfinale und das Endspiel ebenfalls am Samstag gespielt.

Das Samstag-Programm auf dem Centercourt

10:00 Uhr: Neil Oberleitner (WTV) – Lukas Neumayer (STV)
Im Anschluss: Max Neuchrist (WTV) – Filip Misolic (STTV)
Im Anschluss: Julia Grabher (VTV) – Elena Karner (KTV)
Im Anschluss: Veronika Bokor (NÖTV) – Melanie Klaffner (OÖTV)

Hier alle Ergebnisse von den Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf.

© GEPA pictures/ Johannes Friedl
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