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Grabher und Kostic out: Überraschung bei win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften

Bei den Herren stehen Jurij Rodionov, Filip Misolic, Lukas Neumayer und Matthias Ujvary im Halbfinale.
Verfasst von: Manuel Wachta, 05.07.2024
© GEPA pictures / Armin Rauthner
Routinier Betina Stummer (links) sorgte für das Aus der Nummer eins Julia Grabher (rechts).

Der Viertelfinal-Spieltag bei den win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf hat zwei handfeste Überraschungen bei den Damen gebracht. Mit den Billie-Jean-King-Cup-Teamkolleginnen Julia Grabher und Tamara Kostic sind die beiden toppositionierten Spielerinnen an diesem Freitag ausgeschieden. Die topgesetzte Vorarlbergerin Grabher (WTA-Rang 313) musste sich am frühen Abend der aus der Qualifikation gekommenen, 41-jährigen Salzburger Tennismama Betina Stummer (OÖTV) mit 6:0, 6:7 (2), 4:6 beugen. Schon zuvor hatte die zweitgereihte Wienerin Kostic (OÖTV; WTA 492) gegen die an acht geführte Niederösterreicherin Claudia Gasparovic (WTA 113) trotz dreier Matchbälle mit 6:3, 2:6, 5:7 den Kürzeren gezogen. Hiermit treffen im Halbfinale am Samstag ab 10:00 Uhr Stummer und die Niederösterreicherin Ava Schüller und anschließend, um nicht vor 11:00 Uhr, Gasparovic und die an drei gesetzte Salzburgerin Arabella Koller (OÖTV; WTA 899) aufeinander. Nicht vor 13:00 Uhr folgt dann das erste Herren-Semifinale zwischen dem topgelisteten Niederösterreicher Jurij Rodionov (KTV; ATP-Position 152) sowie dem burgenländischen Lokalmatador Matthias Ujvary (OÖTV; ATP 1075). Den zweiten Platz im Endspiel machen sich der zweitgesetzte Steirer Filip Misolic (OÖTV; ATP 180) und der an drei gereihte, zweimalige Titelverteidiger Lukas Neumayer aus Salzburg (ATP 242) aus. ORF SPORT+ überträgt wieder ab 10:00 Uhr live. Alle Matches vom Centercourt und von Court 3, 4 und 5 sind dazu live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv zu sehen. Alle Tennisfans erwartet auf der Anlage von Freitag bis Sonntag ein Gratisgetränk, ein Gratissnack und eine Gratistombola. Zudem aktivieren am Samstag ab 20:00 Uhr auf dem Centercourt die „Comedy Hirten“ mit einem Livekabarett die Lachmuskeln.

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© Sporthotel Kurz

Grabher „fehlt noch die Konstanz“

Grabher war vor einem Jahr noch die Nummer 54 der Welt gewesen und hatte einen Tag zuvor ihren ersten Erfolg bei ihrem Comeback nach ihrer Ende August 2023 erlittenen, schweren Handgelenksverletzung gefeiert. Und viel fehlte auch nicht zum zweiten Sieg: Bei 6:5 im zweiten Satz schlug die seit kurzem 28-Jährige bereits auf den Matchgewinn auf. „Ich habe gut angefangen und im ersten Satz genau so gespielt, wie ich es sollte“, meinte Grabher im Interview mit ORF SPORT+. „Im zweiten Satz ist es enger geworden, sie hat dann die Big Points gemacht. Ich habe vor allem am Anfang des zweiten Satzes meine Chancen nicht genützt, bin dann ein bisserl tight geworden – und dann passieren halt mehr Fehler. Mir fehlt halt noch die Konstanz, ich habe null Matchpraxis.“ Außerdem müsse sich das Handgelenk erst wieder an die Belastung gewöhnen. Stummer hingegen hatte allen Grund zu spaßen: „Ich habe mir nach dem ersten Satz nur gedacht: Genau so habe ich mir das vorgestellt, 0:6 ist super“, scherzte die routinierte Ex-Profispielerin, die unter ihrem Mädchennamen Pirker einst die Nummer 456 in der Welt gewesen war. „Ich habe mir dann gesagt, ich schaue, dass ich den Ball mindestens drei, vier Mal reinspiele – und irgendwie hat sie dann angefangen, Fehler zu machen. Sie war halt verletzt, trifft noch nicht die Schläge, wie sie diese normal trifft, und sie hat sich dann letztlich selbst geschlagen. Ich habe davon profitiert, dass sie zu wenig Matchpraxis hat.“ Dabei seien „Spin und Power von Julias Vorhand überwältigend. Am Anfang denkt man, man kommt überhaupt nicht damit klar.“

Rodionov, Misolic, Neumayer, Ujvary souverän – Ärger bei Kostic

Nicht ganz klar kam zu Beginn auch Gasparovic mit ihrer scheinbar zu starken Gegnerin. „Ich weiß es eigentlich selbst nicht ganz, wie ich das dann geschafft habe“, lächelte die ÖTV-Vertragsspielerin. „Ich bin nicht so gut reingekommen und habe mich auch nicht so gut bewegt. Im zweiten Satz hat Tamara angefangen, ein paar Fehler mehr zu machen, und ich habe meine Chancen dann besser genützt.“ Der dritte Durchgang stand auf des Messers Schneide, Kostic ließ bei 5:4 sogar drei Matchbälle liegen – „der dritte war eine Auflage, die man eigentlich machen muss“, ärgerte sich die 18-jährige Wienerin. „Es war nicht mein Tag heute. Es haben viele Faktoren mitgespielt, dass ich leider einfach nicht mein bestes Tennis spielen konnte. Ich war nach dem ersten Satz, in dem ich eigentlich noch gut gespielt habe, auch die ganze Zeit nervös. Es ist dann buchstäblich in die Hose gegangen und schiefgelaufen.“ Kostic stellte aber klar, den ersten Staatsmeistertitel so rasch wie möglich nachholen zu wollen: „Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr eine bessere Leistung zeigen kann. Ich wünsche mir auf jeden Fall mal diesen Titel.“ Dahingegen ohne Sensationen kamen die Herren aus: Rodionov ließ dem siebtgereihten Ex-Weltranglisten-433. Thomas Statzberger aus Wien (STTV) beim 6:1, 6:1 keine Chancen – wie Ujvary dem Wiener Manuel Lazic beim 6:2, 6:1. Jeweils sechs Spiele gaben Misolic und Neumayer ab: Misolic setzte sich beim Duell der beiden Davis-Cup-Asse gegen den Niederösterreicher Gerald Melzer (STV; ATP 559) mit 6:4, 6:2 durch. Neumayer wahrte durch ein 6:3, 6:3 im reinen Salzburger Vergleich mit Gabriel Schmidt seine Chance auf den Titelhattrick. Für tolle Stimmung sorgte auf dem seit heuer überdachten Centercourt der ÖTV-Davis-Cup-Fanclub, der mit 13 Mann vor Ort war und sich auch fürs Wochenende angekündigt hat.

Erste Entscheidungen bei Doppelbewerben und Rollies stehen bevor

Die heimischen Tennisfans werden im Mittelburgenland am Samstag aber noch mehr als die vier Einzel-Halbfinals zu sehen bekommen. Denn in allen Doppelbewerben fällt schon die Entscheidung. Bei den Damen haben Gasparovic und die Lokalmatadorin Leonie Rabl das Finale erreicht, wo die zwei ÖTV-Vertragsspielerinnen auf die ebenfalls ungesetzten Caroline Ilowska (NÖTV) und Ema Lina Picorusevic (NÖTV) treffen. Bei den Herren spielen die topgereihten Simon Traxler (OÖTV) und David Pichler (BTV), ebenso ein Lokalmatador, gegen das ungesetzte Brüderpaar Felix und Lukas Steindl (NÖTV) um den Titel. Im Mixed-Doppel besitzen Pichler und Ilowska zusammen eine zweite Titelchance, die Finalgegner werden jedoch erst ermittelt. Zudem übersiedeln die am Donnerstag und Freitag noch in Lutzmannsburg angefangenen win2day ÖTV-Rollstuhltennis-Staatsmeisterschaften für die letzten zwei Tage und werden nunmehr parallel zu den Geher:innen in Oberpullendorf finalisiert. Im Herreneinzel stehen am Samstag die Halbfinals auf dem Programm und im Dameneinzel ein letztes Gruppenspiel vorm großen Finale am Sonntag, im Herrendoppel das Semifinale und Endspiel. Die Quads machen sich in einer Vierergruppe den Titel aus, am Samstag ist eines der zwei noch ausständigen Gruppenmatches eingeplant.

Das Programm auf dem Centercourt am Samstag (live auf ORF SPORT+ und ÖTV TV)
10:00 Uhr: Arabella Koller (OÖTV/3) – Claudia Gasparovic (NÖTV/8)
Nicht vor 11:00 Uhr: Betina Stummer (OÖTV) – Ava Schüller (NÖTV)
Nicht vor 13:00 Uhr: Jurij Rodionov (KTV/1) – Matthias Ujvary (OÖTV)
Im Anschluss: Lukas Neumayer (STV/3) – Filip Misolic (OÖTV/2)

Hier alle Ergebnisse der win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf. Hier alle Ergebnisse der win2day ÖTV-Rollstuhltennis-Staatsmeisterschaften in Lutzmannsburg und Oberpullendorf. Hier alle Livestreams auf ÖTV TV.
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