Max Neuchrist verliert und gewinnt
Bei den "Energie Burgenland Österreichischen Staatsmeisterschaften" der Allgemeinen Klasse, die zum 13. Mal in Folge auf der Anlage des Sport-Hotel Kurz in Oberpullendorf ausgetragen wurden, eroberte Sebastian Ofner zum zweiten Mal nach 2016 den Titel. Im Finale setzte sich die Nummer 1 gegen den als Nummer 5 gesetzten Maximilian Neuchrist mit 6:4, 6:4 durch. Der Lohn für das harte Stück Arbeit: 8.000 Euro, die Ofner in der kommenden Woche für die Turnierreise in die USA gut gebrauchen kann. Davon profitiert Neuchrist, der als Finalist neben 4.000 Euro Preisgeld Ofners Wildcard für das Challenger in Anif überreicht bekam, das am Montag beginnt.
Ofner wurde in einem Match auf hohem Niveau wieder einmal der Favoritenrolle gerecht. Nachdem der Steirer nach dem Scheitern in der Wimbledon-Qualifikation erst kurz vor den Staatsmeisterschaften angereist war, wurde er im Achtelfinale von seinem Daviscup-Kollegen Gerald Melzer voll gefordert. Auch im Semifinale gegen Lukas Neumayer musste Ofner über drei Sätze gehen. "Die Umstellung von Rasen auf Sand war nicht leicht, aber ich bin froh, dass ich der Rolle als Top-Favorit gerecht wurde. Das wertet diesen Titel für mich ungemein auf", sagte Ofner.
Neuchrist, im Grunde Liebhaber schnellerer Beläge, hatte bis zu seinem ersten Endspiel bei Staatsmeisterschaften keinen Satz abgegeben. "Wenn Ofi einmal ins Spielen kommt, wird es ungemein schwer", sagte der regierende österreichische Hallen-Meister aus Wien, der über ein exzellentes Service verfügt. "Leider haben mir gerade hier ein paar Prozent gefehlt, um in einen dritten Satz zu kommen." Die Wildcard für das Challenger in Anif nahm er freudestrahlend entgegen. "Ich hätte dort sowieso genannt. Jetzt bin ich froh, dass ich mir die Quali erspare."
Sinja Kraus, einfach nur souverän
Sinja Kraus, als Nummer 3 gesetzt, ließ Yvonne Neuwirth (4) beim 6:2, 6:0 keine Chance. Die Wienerin, die im Vorjahr im Endspiel Julia Grabher unterlegen war, dufte sich ebenfalls über einen Siegerscheck in Höhe von 8.000 Euro freuen.
"Ich hatte einen Matchplan, den ich perfekt umgesetzt habe", sagte die 19-Jährige, die während eines Seitenwechsels in einem Notizbüchlein nachschlug. "Dort stand drin, was ich zu tun habe: Konzentriert und fokussiert bleiben, auf meine Chancen warten."
Neuwirth wiederum wirkte nach den Dreisatz-Partien gegen Arabella Koller und Barbara Haas, die Nummer 1 des Turniers, von Beginn an müde. "Ich hatte an diesem Tag überhaupt nichts entgegenzusetzen. Ich war völlig ausgepowert", sagte die Staatsmeisterin 2012, die sich mit dem Grazer Park Club Hoffnungen auf den Titel in der HENN Bundesliga macht. "Ich habe ja in Oberpullendorf gesehen, dass ich's immer noch drauf habe."
Die Siegerehrung nahmen u.a. ÖTV-Vizepräsident Georg Blumauer, ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer und ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda vor.
Die weiteren Titelträger
Mit Schwester Livia eroberte Sinja Kraus auch den Doppel-Titel. Bei den Herren setzten sich David Pichler und Patrick Ofner im Match-Tiebreak gegen Gregor Ramskogler und Jakob Aichhorn durch. Pichler gewann mit Irina Dshandshgava auch im Mixed-Bewerb.
Erstmals zeigten parallel zu den "Energie Burgenland Österreichischen Staatsmeisterschaften" der Allgemeinen Klasse auch die Rollstuhltennisspieler ihre Klasse. Bei den Damen setzte sich Margit Fink mit zwei Siegen vor Christina Pesendorfer durch. Im Herren-Finale bezwang Titelverteidiger Nico Langmann den Haudegen Martin Legner nach hartem Kampf mit 6:7, 6:1, 6:3.
Das Herren-Doppel gewannen Martin Legner und Josef Riegler mit 6:3, 6:1 gegen Nico Langmann/Thomas Flax. Den Nebenrunden-Bewerb der Herren holte sich Gerhard Schuster mit einem 6:1, 0:6, 10:8 gegen Wolfdietrich Fritz. Der Sieger im Quad-Einzel der Herren heißt Roman Zechmeister.